Das erste Mal hörte ich in 2010 in Auckland/ Neuseeland von Meditation. Wenn ich von meditieren spreche, meine ich damit: Vipassana Meditation. Die Freundin einer frisch gewonnenen Freundin machte gerade im Center in Neuseeland diesen Vipassana Meditationskurs: 10 Tage nicht sprechen, nicht lesen, nicht schreiben – nur meditieren.
Damals dachte ich: „Wow, das möchte ich irgendwann mal machen, aber d e f i n i t i v nicht jetzt!“ Ich fühlte mich überhaupt nicht bereit. Doch das Thema tauchte immer wieder auf: Bei einer Freundin in Melbourne, bei Bekannten in Sydney und im Surfcamp in Crescent Head. Schon ein paar Reisewochen später fühlte ich mich bereit, mich auf das neue Abenteuer und einen klaren Geist einzulassen.
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Also schrieb ich mich für das 10-Tage-Schweige-Retreat ein. Kurze Zeit später saß ich im Zug von Sydney in die wunderschönen Blue Mountains auf dem Weg ins dortige Vipassana Center Dhamma Bhumi – sehr neugierig, und ein bisschen nervös.
Vipassana heißt: Sehen, wie es wirklich ist
Ich werde immer wieder nach meinen Erfahrungen gefragt und es ist so schwer, diese Frage zu beantworten: Die Erlebnisse der Kurse sind für jeden individuell unterschiedlich. Daher sag ich immer gern: Lass dich überraschen. Es ist abhängig von der Lebensphase, in der du gerade steckst und von deiner Tagesform. Es kommt darauf an, ob du körperlich oder psychisch vorbelastet bist.
Deine Erfahrung im Kurs ist immer anders
Die Anleitung der Kurse ist immer exakt gleich, und doch kann deine Erfahrung ganz unterschiedlich sein: Ich hatte schon Mediationskurse, da bin ich nur freudig hindurch geflattert und andere, wo ich sehr herausgefordert wurde. Schwierig waren teilweise die körperlichen Wehwehchen, die sich gezeigt haben und der wilde Geist, den ich und den auch du im Laufe der 10 Tage lernst, zu zähmen. Unabhängig davon wusste ich nach jedem Kurs: Das hat sich in all seinen Facetten gelohnt. Mein erster Kurs in den Blue Mountains war letztlich gar nicht so schwer wie ich anfangs dachte. Es war nicht einfach, absolut nicht, und gleichzeitig superschön. Es hat sich SO gelohnt, mich dieser Herausforderung zu stellen!
„Mein erster Vipassana-Kurs hat meinem Leben eine grundsätzlich neue Richtung gegeben und auch meine Reise maßgeblich bestimmt.“
Vipassana ist eine tiefgreifende Erfahrung, die ich nicht missen möchte
So viel kann ich ohne Übertreibung sagen: Es war mit das Beste, was ich in meinem Leben erfahren durfte. Ich hab ganz viel Ruhe in Bezug auf mein Leben gewonnen, meine Perspektive auf die großen Zusammenhänge neu sortiert und Antworten auf viele, viele Fragen gefunden. Bei mir hat sich das allerdings nicht direkt im ersten Kurs gezeigt. Es hat einiges an selbstmotivierter Meditationspraxis, weiterführender Lektüre und vor allem Anwendung der Meditationsprinzipien im Alltag gebraucht.
Du brauchst vorher keine Meditationserfahrung
Vor dem ersten Vipassana-Kurs hatte ich keinerlei Meditationserfahrung, ich hab mich da einfach reingestürzt. Ich habe diese religionsübergreifende, pragmatische und wissenschaftlich fundierte Meditationstechnik in den Kursen und auch danach auf meiner Reise wirklich viel praktiziert und in diversen Kulturen Kurse in den Meditationscentern unterstützt.
Nun blicke ich auf bewegende, berührende, inspirierende Vipassana-Retreats in zahlreichen Ländern zurück. Wunderbare Freundschaften sind dort auch entstanden – es darf am ersten und letzten Tag ausgiebig gequatscht werden. Dazwischen ist Ruhe. 😉
Mit Vipassana gehst du gelassener durchs Leben
Vor allem kenne ich nun eine Technik, die mir die fundamentale Ausgeglichenheit für die Hochs und Tiefs des Lebens bietet: Sie hilft mir, viel gelassener durchs Leben zu gehen. Nur mit dem Hintern auf dem Kissen zu sitzen, hilft dir bei der nächsten Krise nur bedingt. 🙂 Es ist wichtig, dass du das Gelernte auch in diversen Situationen anwendest. Dafür ist es super, dich als Helfer bei den Kursen zu engagieren.
Wenn du jetzt Lust bekommen hast: Hier gibt es Informationen für Kurse für Erwachsene, die regelmäßg in Deutschland und vielen anderen Ländern der Welt stattfinden.
Meditation ist nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Kinder ein wunderbares Hilfsmittel für den Alltag.
Kinderkurse finden mehrmals im Jahr im Vogland statt ist offen für Kinder und Jugendliche von 8 bis circa 14 Jahren, unabhängig davon, ob ihre Eltern Meditierende sind oder nicht.
Der Kinderkurs wird von einem Kinderkurs-Lehrer geleitet. Während des Kurses lernen die Kinder die Technik der Anapana-Meditation (Beobachtung des Atems) für jeweils 30 Minuten. Zwischen den Meditationszeiten gibt es eine Reihe von gemeinsamen körperlichen und kreativen Aktivitäten. Weitere Informationen über Anapana-Meditation für Kinder gibt es hier. Den 14-minütigen Film „Time to Breathe“ über Kinderkurse in Großbritannien kannst du dir bei Interesse hier anschauen (auf Englisch).
Für den Vipassana-Kurs, weder für Kinder, noch für Erwachsene werden keine Gebühren erhoben – auch nicht für die Verpflegung.
Die entstehenden Kosten für Kurse dieser Art werden grundsätzlich durch ehrenamtliche Arbeit und Spenden von Teilnehmer/innen getragen, die nach dem Besuch eines Kurses die positiven Wirkungen der Meditation erfahren haben und auf diese Weise nun auch anderen diese Erfahrung ermöglichen wollen.
Bei Interesse findest du hier mehr Informationen.
Wenn du bereits in dieser Tradition meditierst, könnte dich interessieren, dass jeden Abend in Kreuzberg und regelmäßig in Charlottenburg Gruppensitzungen stattfinden. Außerdem werden mehrmals monatlich 1-Tageskurse organisiert. Schreibe mir gern eine E-Mail, wenn du an weiteren Infos dazu interessiert bist.
Bist du neugierig und würdest Meditation gern ausprobieren?
Hast du schon einmal von Vipassana Meditation gehört oder bereits einen Kurs belegt? Fändest du es gut, wenn dein Kind meditieren lernt? Schreib mir deine Meinung unter diesem Artikel in einem Kommentar. Ich freue mich drauf!