Deine Angst vor Veränderung verkleidet sich gern. Wie, verkleiden? Nee, das stimmt schon: Es ist grade kein Karneval, und in Berlin ja sowieso nicht. Und was hat das bitte mit deiner Angst vor Veränderung zu tun?
Was dir bislang vielleicht noch nicht so bewusst war: Kostümparties sind ganzjährig beliebt, vor allem bei deinen inneren Widerständen.
Denn sobald du dich aufmachst, ausgetretene Pfade zu verlassen und dich auf den Weg in dein persönliches Neuland wagst, recken diese fiesen Monster ihre Köpfe und schwingen sich in ihre größtmögliche Größe auf.
Darf ich vorstellen: Das sind deine Widerstände, die deine Angst vor Veränderung unterstützen.
Die können ziemlich furchteinflößend sein oder sie verkleiden sie sich gern verharmlosend als …
Ausreden.
Blockaden.
Aufschieberitis.
Rechtfertigungen.
Vorwände.
Finten.
Übersprungshandlungen.
Lügen.
Alibis.
Unsinn.
Ausflüchte.
Entschuldigungen.
„There are two kinds of people in the world:
those who make excuses and those who get results. An excuse person will find any excuse for why a job was not done, and a results person will find any reason why it can be done. Be a creator, not a reactor.“
Die 2. wichtige Strategie – nach Strategie Nummer 1, der VISION für dein Leben –, lautet also:
KEINE ENTSCHULDIGUNGEN MEHR! STELL DICH DEINEN WIDERSTÄNDEN.
Ich bin mir sicher, du kennst alle diese Gedanken. Wahrscheinlich sind dir diese Entschuldigungen nicht nur einmal über die Lippen gegangen oder durch deinen Kopf gehuscht:
- Ich kann mir das nicht leisten.
- Ich bin nicht gut genug.
- Ich hab nicht genug Zeit.
- Meine Eltern haben mich für ein ganzes Leben ruiniert.
- Ich bin zu alt dafür! (Oder zu jung.)
- Ich sollte schon viel weiter sein, als ich es heute bin.
- Es ist einfach nicht die richtige Zeit.
- Ich hab nicht die Ausbildungen, die ich dafür brauche.
- Ich schaffe es nicht, meine Familie zusammen zu halten, wenn ich meinen eigenen Weg gehe.
- Der Wirtschaft geht es so schlecht.
- Es gibt doch schon alles, warum sollte ich da noch meinen Beitrag leisten?
- Dafür bin ich nicht schlau genug.
- Ich hab nicht genug Geld.
- Der Markt ist schon so hart umkämpft, da ist für mich kein Platz.
- Ich weiß nicht, wie ich es schaffen soll.
UNSERE NEGATIVEN GEDANKEN SIND FLÜCHTIG UND ZUFÄLLIG. ICH KÖNNTE AUCH SAGEN: ZIEMLICHER QUATSCH.
Und zu einer Form fügen sie sich zusammen: Angst. Wir haben Angst vor Dingen und Situationen, die ungewiss oder bedrohlich sind. Unsere Angst will uns beschützen und warnt uns davor. Das ist sehr freundlich und manchmal überlebenswichtig.
Aber in gewissen Situationen dürfen wir lernen, unsere Ängste zu überwinden und stärker zu sein als unsere Angst, denn so können wir über uns hinauswachsen! Wir fühlen uns mit unseren Ängsten sehr allein, und wir haben das Gefühl, dass es nur uns so geht. Ein herrliches Bad im Selbstmitleid! Wenn du dich regelmäßig mit Gleichgesinnten austauschst, wirst du sehen: Den anderen geht es genauso.
Die gute Nachricht ist: Nach neuester Forschung sind 90% unserer negativen Gedanken kompletter Schwachsinn. Absolut unhaltbar. Gedanken, die zu Ängsten werden sind einfach eine Explosion unserer Synapsen auf ihrer Reise von A nach B, die zufällig durch unseren Kopf führt. Ein Hirngespinst!
Deine Aufgabe ist also, eine neue Beziehung zu deinen Gedanken aufzubauen.
Aha, magst du jetzt denken. Das klingt schlau. Und wie mache ich das bitteschön? Denn eines ist klar: Die negativen Gedanken werden weiter unverblümt durch deinen Geist spazieren. Du kannst beispielsweise einen dieser 4 Wege gehen, die ich dir gleich beschreibe. Oder deine Angst zum Tee einladen.
4 STRATEGIEN GEGEN DEINE INNEREN WIDERSTÄNDE
1. Frag nach
Prüfe deine Widerstände, deine negativen und limitierenden Gedanken. Frag genau nach, wie viel Bestand diese negativen Aussagen deiner Dämonen wirklich haben. Byron Katie hat dazu mit ihrer Methode The Work 4 entscheidende Fragen entwickelt:
- Ist das wahr?
- Kannst du mit absoluter Sicherheit wissen, dass das wahr ist?
- Wie reagierst du, was passiert, wenn du diesen Gedanken glaubst?
- Wer wärst du ohne den Gedanken?
Du kennst das ja schon von mir, und doch sag ich es gern noch einmal: Schreib dir die Antworten auf diese Fragen auf. Die Übungen sind ungleich wirksamer, wenn du dich wirklich konzentriert für 10-15 Minuten damit auseinandersetzt. Beantworte die Fragen am besten handschriftlich. Wie wäre es, wenn du es jetzt gleich machst? Los geht das!
Fertig? Okay, weiter geht’s.
2. Lass los
Schreib die limitierenden Gedanken auf, die oft in deinem Kopf herumschwirren (oder nutze die, die du eben für die Übung 1 aufgeschrieben hast).
Dann nimm dir die wichtigsten 3 vor und erkläre jemanden ausführlich, warum das so absolut stimmt und du diese Entschuldigung, diesen Widerstand nicht umgehen kannst. Rede für mindestens eine Minute, ohne dass du unterbrochen wirst. Merkst du, welchen Stellenwert diese Entschuldigung hat? Kannst du sie argumentativ unterfüttern? Und fallen dir andere Lösungen ein als die, die du schon ausprobiert hast?
Wenn deine Entschuldigungen absolut unhaltbar waren: Jetzt streiche den limitierenden Gedanken auf deiner Liste durch und sag: „So ein Quatsch!“
Lass den Gedanken dann einfach ziehen, gibt ihm keine Beachtung.
Du wirst sehen: So lassen sich deine inneren Widerstände auflösen.
3. Schau vorbei
Deine Entschuldigungen, deine Widerstände kleben wie ein dickes Buch, das du dir direkt vor die Nase hältst, einfach viel zu nah an dir.
Sie verklären dir die Sicht.
Nimm deine inneren Widerstände – bildhaft gesprochen, das Buch – zur Seite.
Leg es bequem in deinen Schoss.
So kannst du es immer noch sehen und ihm hier und da Beachtung schenken.
Jetzt hast du auch freie Sicht und wählst, wann genau du auf das Buch – deine Widerstände – achten willst. Und auch, wann nicht!
Wenn du deinen Entschuldigungen und Ängsten nicht so oft Aufmerksamkeit bietest, werden sie weniger sichtbar.
Ich wiederhole es gern noch einmal: Deine limitierenden Gedanken sind keine Fakten. Sie sind nur Gedanken, die kommen und gehen. Lass sie ziehen!
Richte deine Aufmerksamkeit auf das, was dich unterstützt. Nicht auf das, was dich zurück hält.
4. Sei dankbar
Da, wo Dankbarkeit ist, ist kein Platz für Ängste. Das versuche ich so oft wie möglich zu praktizieren. In diesem Fall bin ich tatsächlich eine Streberin, denn inzwischen hab ich ein Tagebuch, in dem ich täglich meine Dankbarkeit notiere – und auch mein Happiness Jar, das Glas für’s Glück, das ich mit bunten Zetteln füttere, auf die ich schreibe, wofür ich dankbar bin und was mich erfreut. Es tut mir einfach wahnsinnig gut! Und wenn ich mal denke, dass ich nicht gut genug und es zu viele Coaches auf dieser Welt gibt und es mich vielleicht doch gar nicht braucht, lese ich mir die Testimonials meiner Kunden durch. Da geht mir gleich wieder das Herz auf: Es sind alles so wunderbare Menschen, deren Weg ich ein Stück begleiten durfte und die so wahnsinnig nette Aussagen über mich treffen. Von Herzen: Danke! 🙏 ♥️
Alles, was dich unterstützt: Dankbarkeit, Achtsamkeit, Mitgefühl mit dir selbst und anderen, Meditation, Yoga, Umarmungen von Menschen und Bäumen und dazu echte Freunde, die dein Mindset positiv verändern, sind sehr empfehlenswerte Strategien gegen Sorgen, Ängste, negative Gedanken und innere Widerstände. Ich wünsche dir, dass du an diesen Orten möglichst viel Zeit verbringst!
Da, wo Dankbarkeit ist, ist kein Platz für Angst.
Welche Glaubenssätze und Gedanken halten dich oft zurück? Was würdest du gern loslassen? Schreib es mir in einem Kommentar!
[Erstmalig veröffentlicht am 03. August 2016; aktualisierte Version vom 01. Juni 2017]