Es sind nicht die klassischen Zeitverschwender, auf die ich zu sprechen komme. Die kennen wir ja: Am Smartphone kleben und durch deine Lieblings-Apps surfen, TV-Serien schauen oder im Café den Hintern platt sitzen … Manchmal erscheint es mir, die ganze Welt sitzt nur noch herum und instagrammed.
Glaube mir, ich bin auch nicht perfekt. Ich hab mir allerdings in den letzten Monaten neue Gewohnheiten etabliert, um so achtsam wie möglich mit den Geräten umzugehen. Zur Zeit halten sich diese Zeitverschwender bei mir Gott sei Dank in Grenzen. Rückfälle sind zwar nicht ausgeschlossen, vor allem, wo ich gerade festgestellt habe, dass mein Netflix-Zugang auch in Italien funktioniert, oh dear … naja, es ist ein Prozess, es geht ja nicht um Perfektion.
Es geht mir um die 12 Zeitverschwender, die dir extrem viel Energie rauben und die du nicht sofort bemerkst.
12 Zeitverschwender, die du nicht sofort bemerkst
Die führen nämlich nicht nur dazu, dass du deine Lebenszeit nicht unbedingt sinnvoll nutzt – was ja auch nicht per se immer nützlich ist – sondern du raubst dir damit Energie und sorgst sehr sicher dafür, dass es dir schlecht geht. Und das ist definitiv nicht sinnvoll.
Doch: Es gibt gute Nachrichten! Es ist absolut möglich, dich von diesen Zeitverschwendern, die genau betrachtet Blockaden und Selbstsabotagen sind, zu lösen. Wahrscheinlich nicht sofort. Aber nach und nach, Schritt für Schritt.
Im ersten Schritt ist es wichtig, dass dir b e w u s s t wird, dass du dir selbst im Wege stehst, dich selbst blockierst.
Lies also hier die meiner Meinung nach 12 Energie- und Zeitverschwender, die sehr weit verbreitet sind und schau mal, wo du dich wieder erkennst:
1. Du machst alles selbst.
Keiner kann es so gut wie du, richtig? Falsch. So rennst du nur schnurstracks in dein nächstes Burnout, in eine chronische Müdigkeit, in ein stetiges gehetzt sein und das Gefühl, nie etwas zu erreichen.
>Bitte um Hilfe, akzeptiere Unterstützung, arbeite gemeinsam mit anderen und delegiere alles, was du nicht gut kannst oder dir keinen Spaß macht. Putzen zum Beispiel.
2. Du hast Angst, etwas falsch zu machen.
Diese Angst hat wirklich jeder. Jeder Unternehmer, alle Erfolgsautoren, jeder Spitzensportler – jeder, der sich etwas traut und auch jeder, der damit erfolgreich ist.
Statt dich von dieser Angst lähmen zu lassen, nimm sie einfach wahr und mach trotzdem, was du dir vorgenommen hast. Du wirst sehen: Du wirst nicht sterben, die Erde dreht sich weiter. Und du hast etwas geschafft, was du zuvor nicht für möglich gehalten hast.
3. Du machst dir Sorgen, was andere sagen.
Sorgen machen ist die Königsdisziplin der Zeitverschwendung, das hilft wirklich niemandem. Du kannst eh nicht beeinflussen, wie andere dich wahrnehmen. Lass alle reden und denken, was sie wollen.
Mach, was du für richtig hältst und was für dich gut ist!
4. Du versuchst, es jedem Recht zu machen.
Das ist schlicht und einfach unmöglich. Jeder ist anders und hat andere Wünsche und Bedürfnisse – es würde sich immer jemand finden, der etwas an deinem Verhalten und deinen Leistungen auszusetzen hat.
Umso mehr lohnt es sich, immer nach bestem Wissen und Gewissen zu handeln, offen für konstruktive Kritik zu sein und willens, dazu zu lernen.
5. Du wartest auf Inspiration.
Da kannst du lange warten. Neue Ideen und Inspiration sind Resultate von Taten, nicht von Überlegungen. Also: Komm ins Tun!
Probiere Neues aus, reflektiere deine Gedanken und Handlungen in einem Tagebuch oder hole dir Unterstützung durch Coaching und Experten, die dir bei deiner Entwicklung und Persönlichkeitsentfaltung helfen.
6. Du setzt keine oder die falschen Prioritäten.
Lass dir von niemandem aufdrücken, was du zu tun hast.
Schreibe dir für dich deine eigene Agenda und bringe dich nicht bei Dingen ein, die für dich eh nicht wichtig sind. Sei dir gegenüber verbindlich und mach dich ans Werk das umzusetzen, was du dir vorgenommen hast.
7. Du vergleichst dich.
Du bist einzigartig. Jeder Mensch ist anders. Daher macht vergleichen überhaupt keinen Sinn. Im Gegenteil: Es ist unproduktiv und kann dich verbittert, neidisch und unsicher zurück lassen. Lies hier, was du tun kannst, wenn du unter einem Comparison Hangover leidest und eifersüchtig auf die Erfolge deiner Konkurrenz bist.
Erkenne deine Stärken und besinne dich auf sie, statt deine Unzulänglichkeiten zu betonen.
8. Du bringst nichts zu Ende.
Du fängst viel an, aber hörst mittendrin auf. Das sorgt vor allem dafür, dass du total frustriert wirst, obwohl du doch soooo viel machst!
Überlege dir, was wirklich wirklich wichtig ist.
Fang an, ein loses Ende nach dem anderen zu Ende zu bringen, bevor du wieder etwas Neues anfängst. Knöpf dir deinen Papierstapel voller Notizen vor, der dich jeden Tag stresst. Statt alles gleichzeitig voranzutreiben: Nimm dir eine Aufgabe nach der nächsten vor, schliesse sie ab oder lass sie los. Du wirst sehen: Das ist mega produktiv und macht zufrieden! Es macht Spaß und schafft Platz für Neues.
Sei dir selbst gegenüber verbindlich. Mach das, was du dir vornimmst. Zieh es durch. Fällt dir das schwer? Lies hier, wie du motiviert dranbliebst.
Eine Methode, um das zu erreichen, ist die gute alte Aufgabenliste, mit der du zur richtigen Zeit priorisierst. Nimm dir jeden Abend 10 Minuten Zeit und schreibe die 6 wichtigsten Dinge nach Priorität sortiert auf, die du am nächsten Tag machen willst. Und hier kommt der simple Clou: Halte dich an diese Liste. Erledige den ersten Punkt als Erstes, den zweiten Punkt als Zweites usw. So hast du viel mehr Ressourcen frei, mehr Energie und gewinnst mehr Klarheit.
„Much of the stress doesn’t come from having too much to do.
It comes from not finishing what they started.“
9. Du beschwerst dich.
Das können wir Deutschen besonders gut! Was ist nicht immer alles schlecht: Das Wetter, die Politiker, die Nachbarn, die Brötchen. Nur: Beschweren führt zu nichts als dazu, dass du dich noch schlechter fühlst als vorher. Klar, manchmal tut es gut, mal etwas Dampf abzulassen. Es gehen Dinge schief und oft ist das ärgerlich.
Wichtig ist nur: Geh in Aktion und löse das aktuelle Problem. Nimm ernst, was dir wichtig ist. Übernimm Verantwortung und schau, was du ändern kannst, bevor sich die anderen ändern müssen.
10. Du wiederholst die gleichen Fehler.
Ich verstehe Probleme so: Wir bekommen immer wieder die Gelegenheit, aus unseren Fehlern zu lernen. Tun wir es nicht, bekommen wir eine weitere Gelegenheit in neuem Gewand, eine andere Herausforderung.
Nimm deine Fehler an, lerne daraus und gib dir Mühe, sie nicht zu wiederholen.
11. Du leidest unter Perfektionismus.
Statt stetig zu planen, vorzubereiten und zu warten, bis etwas perfekt ist – mach es einfach! Das ist ein Zeitverschwender, der sich als sehr wichtig tarnt, aber eigentlich überschattet er nur eine Unsicherheit und die Angst vor Ablehnung.
Ein Leitprinzip, das sehr gut funktioniert ist: Mach es lieber fertig als perfekt.Done is better than perfect. Nur so kommst du vorwärts.
12. Du lebst nicht wirklich das, was du leben willst.
Hörst du auf dein Herz? Fühlst du dich selbstbestimmt? Schaust du mit Neugier, Vertrauen und Freude auf das Leben und deine Erfahrungen?
Falls nicht: Lerne, nein zu allem zu sagen, was du nicht leben willst. Finde heraus, was du willst. Und dann mach dich auf den Weg, genau das zu tun.
Diese über Jahre eingeschliffenen Blockaden lassen sich nicht einfach so Simsalabim lösen. Das ist ein Prozess, das braucht Zeit.
Und umgekehrt ist es so: Je mehr du diese Einschränkungen ignorierst, desto tiefer verankern sie sich.
Was also tun?
1. Schärfe dein Bewusstsein: Bemerke, dass diese Selbstsabotagen „anspringen“ – und wann.
2. Bewerte diese Blockaden nicht. Akzeptiere, dass du dir gerade selbst im Weg stehst.
3. Ändere dein Verhalten Schritt für Schritt, du musst nicht alles auf einmal lösen. Sei geduldig mit dir! Und wenn du feststeckst: Hol dir Hilfe.
Im Coaching, auch mit den Techniken, die ich in meiner Kinesiologie-Teilausbildung Advanced Energy Psychology nach Dr. Fred Gallo und im Theta Healing gelernt habe, kann ich dir dabei helfen, diese Blockaden nachhaltig aufzulösen.
7 Kommentare
Liebe Julia, ganz wunderbar und treffend zusammen gefasst. Vielen Dank! Ich werde achtsam sein.
Liebe Julia,
jetzt will ich mich auch mal zu Wort melden. Ich verfolge deine Anregungen jetzt mehrere Wochen und finde Sie zum großen Teil sehr inspirierend.
Ich finde mich hier vor allem in Punkt 8 wieder. Da ich gerade in einer Umstrukturierungsphase stecke und krankheitsbedingt schon länger zu Hause bin, versuche ich trotzdem meinen Tag mit sinnvollen Dingen zu füllen. Neben Online-Fortbildung, Wissensaneignung durch Bücher, Blogs lesen etc., stehen auch die Vorbereitung für die Hochzeit meines Bruders sowie die Einrichtung meiner relativ neuen Wohnung auf dem Programm. Nebenbei natürlich noch Arztgänge, Einkaufen, gesund leben etc. Das sind im Grunde fast alles tolle Aufgaben, aber dennoch sitze ich oft morgens an meinem Tisch und fühle mich wie gelähmt, da ich nicht weiß womit ich anfangen soll. Am Ende sitze ich an meinem Laptop und recherchiere wahllos im Internet. Am Ende des Tages habe ich meistens relativ wenig umgesetzt und bin etwas frustriert darüber…
Ich habe schon oft versucht mir ToDo Listen zu machen, und bin auch großer Fan davon, dennoch hapert es bei mir an der Umsetzung, weil manchmal auch die Kraft fehlt, oder andere Dinge plötzlich spannender oder wichtiger erscheinen (Layout für Freunde basteln, Onlineshopping, Kochen….) Schwierig, wenn man so viel Zeit zu Hause verbringt, die Motivation aufrecht zu erhalten.
Vielleicht hast du ja noch einen Tipp auf Lager 🙂
Liebe Grüße und Danke für deine Newsletter, Mandy.
Danke schön, liebe Sabrina – da freue ich mich sehr. Achtsamkeit ist hier in der Tat gefragt, weiter so!
Liebe Mandy, herzlichen Dank – ich freue mich sehr, dass ich dich mit meinem Blog inspiriere! Punkt 8, die liebe Ablenkung und das nichts-zu-Ende bringen ist in der Tat kompliziert. Ich kenne das nur zu gut, ich dachte immer, ich wäre gut im Multitasken … leider war ich einfach nur gut darin, mich ablenken zu lassen. Und ich hab auch gelernt, das zu ändern (alles andere ist wirklich zu frustrierend). Hier helfen 2 Dinge: 1. Disziplin. 2. Belohnung
Und so geht’s: Du nimmst dir ein Blatt Papier und schreibst alle Aufgaben auf, die du erledigen musst/darfst/möchtest. Dann markierst du dir die 6 wichtigsten Punkte und schreibst dir am ABEND vorher für den nächsten Tag nur diese 6 wichtigsten Punkte handschriftlich auf einen neuen Zettel. Den legst du dir auf deinen Tisch und verdeckst alle Punkte bis auf Punkt 1. Hier kommt die Disziplin ins Spiel: Du machst nichts anderes, als deinen Tag mit Punkt 1 zu beginnen. Du schaltest dein Telefon und alle anderen möglichen Ablenkungen aus.
An dieser ersten wichtigen Aufgabe arbeitest du konsequent für 25 Minuten. Und dann machst du eine Pause und machst für 5 Minuten das, was dir richtig Spaß macht. Stell dir eine Eieruhr oder einen Wecker und (Achtung, Disziplin gefragt!): Halte dich daran. Das machst du vier Mal hintereinander, und dann machst du eine Pause von 30-60 Minuten, in der du dich wieder mit etwas belohnst. Das ist die so genannte Pomodoro-Technik und ich schwöre darauf! Sofern du nachlesen möchtest: https://de.wikipedia.org/wiki/Pomodoro-Technik
Zum Thema Gewohnheiten ändern und Belohnungen gibt es auch einen empfehlenswerten TEDx Talk von Charles Duhigg zum Thema „The Power of Habit“: https://www.youtube.com/watch?v=OMbsGBlpP30
Ich war kürzlich bei Dr Gehard Huhn auf einem Vortrag über Flow-Zustände bei der Arbeit, und der bestätigte, dass die 6-Punkt-Aufgabenliste perfekt sei. Er sagte, dass das Gehirn nicht mehr als 6 Aufgaben auf einmal verarbeiten kann, und obwohl wir am Tag natürlich mehr machen als diese 6 Punkte, sind die ein hervorragendes Gerüst. UND: Es ist in der Tat entscheidend und viel, viel leichter, die ToDo-Liste am Abend zuvor zu erstellen. Auch das hat Gründe: 1. Wir sind in der Regel richtig „drin“ in unseren Aufgaben, unserer Arbeit und wissen genau, was wir als nächstes zu tun haben und 2. Entscheidungen zu treffen kostet Energie. Diese Energie musst du dann am nächsten Morgen nicht aufwenden, sondern kannst direkt loslegen.
Und ein letzter Tipp: Die Bücher von Steven Pressfield – da geht’s u.a. darum, wie du ans Leben gehst – als Amateur oder als Pro. Lesenswert. Ich hoffe, da ist ein guter Tipp für dich dabei. Viel Erfolg! Liebe Grüße, Julia
Hey Julia, wieder mal eine super Idee und ich werde es auf jeden Fall testen.
Manchmal benötigt man einfach mal einen Ruck in die richtige Richtung um sich mal wieder auf dich zu fokussieren und zu verstehen dass wir alle unterschiedlich sind.
Wir vergessen viel zu oft was unsere Stärken sind und auch mal NEIN zu sagen.
Danke dir für die Ideen und ganz viel Spaß noch in Italien,
Tine
Immer wieder gern, liebe Tine – so sehe ich das auch! Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Umsetzung, genieß den Berliner Frühling. Herzliche Grüße, Julia
[…] verrate, die dir einen Energie-Kick verpassen, schau gern in diesem Artikel, ob du Opfer dieser 12 Zeitverschwender geworden bist. Das kannst du […]