Wozu einen Jahresrückblick? Ganz einfach: Dieses Jahr war besser, als du denkst! Dieses Ritual hilft dir dabei.
Zum Ende des Jahres nehme ich mir immer Zeit für ein kleines Ritual, meinen persönlichen Jahresrückblick. Auch wenn mein Coach mich inzwischen motiviert hat, mir jeden Monat diese Fragen zu stellen und zu beantworten … es lohnt sich trotzdem.
Bei solchen Angelegenheiten bin ich immer etwas ungeduldig, daher möchte ich da keinen Riesenakt und eine Mega-Analyse daraus machen, die mich stundenlang beschäftigt. Und ich weiß ja, dass auch deine Zeit wertvoll ist.
Damit du dein neues Jahr nicht ernüchtert oder gar niedergeschlagen beginnst, würde ich vorschlagen, dass du dir einen schönen Tee machst, dein Lieblingsnotizbuch herauskramst und Antworten auf die folgenden vier Fragen aufschreibst.
Du musst keine Romane schreiben, es reichen Stichpunkte. Schreib die auf jeden Fall auf, am besten mit der Hand. Die Antworten nicht nur im Kopf durchzuspielen, sondern wirklich aufzuschreiben, hilft dir zu erkennen, wie viel du tatsächlich schaffst.
Uns fällt es so leicht, kritisch zu uns selbst zu sein und voreilig zu beschließen, dass wir uns zu wenig um uns kümmern, zu wenige unserer Ziele und Wünsche verwirklichen, noch zu viele Probleme und Herausforderungen vor uns haben und viel zu langsam vorankommen. Dabei stimmt das so gut wie nie. Du erreichst viel mehr als du denkst.
Du bist genug, genauso wie du bist.
Knackiger Jahresrückblick
Ein knackiger Rückblick mit diesen vier einfachen Fragen hilft mir, meinen Kunden und bestimmt auch dir, einen Schlussstrich unter dieses Jahr zu ziehen und mit Schwung und ohne Altlasten ins nächste Jahr zu starten.
FRAGE 1: WAS HABE ICH DIESES JAHR ERLEBT, ERSCHAFFEN ODER GETAN, AUF DAS ICH RICHTIG STOLZ BIN?
Das muss kein Film mit Oscar-Qualitäten sein oder eine Business-Gründung, die im ersten Jahr mehrere Millionen eingespielt hat.
Es zählen kleine und große Ereignisse und Dinge, die für dich eine besondere Bedeutung haben: Herausforderungen, die du mutig angegangen bist. Aufgaben, die du dir so lange vorgenommen und endlich erledigt hast. Gesunde Gewohnheiten, die du dir angewöhnt hast.
Geh in Ruhe durch deinen Kalender und schau durch deine Fotos und Nachrichten, wenn dir so schnell nicht so viel einfällt. Schau dir deine Reisen, Meetings und Erlebnisse an und lass dich inspirieren.
Ich empfehle dir unbedingt, dir die Zeit zu nehmen und all die Dinge, die dir einfallen, aufzuschreiben. Gönn dir das, es ist so schön, auf diese Fülle zu blicken!
Und ich dann so:
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FRAGE 2: WAS HAT SICH IN DEN LETZTEN 12 MONATEN GEÄNDERT?
Jetzt kann es etwas umfangreicher werden. Für mich und gemeinsam mit meinen Kunden gehe ich durch, was sich in diesen sechs Bereichen geändert hat:
- Deine Beziehungen (Partner, Familie, Freunde)
- Deine Gesundheit & deine sportliche Aktivität
- Deine Arbeit & deine persönliche Mission
- Dein Lebensstil
- Deine Gefühle & dein Mindset
- Deine Spiritualität
Frag dich: An welchem Punkt stand ich genau vor einem Jahr? Was hat sich rein faktisch und äußerlich sichtbar verändert? Was hat sich in dir in Form von Gefühlen oder deiner Perspektive auf die gleiche Situation geändert?
Wie fühle ich mich mit meinem Partner (oder auch ohne Partner)? Gehe ich besser mit meiner Familie um? Habe ich die Freunde, die mich glücklich machen? Wie fühle ich mich in meinem Körper? Mache ich regelmäßig Sport und esse ich gesund? Macht mir mein Job mehr oder weniger Spaß? Habe ich Weiterbildungen besucht, die mich inspiriert und weiter gebracht haben? Bin ich glücklich mit dem, was ich verdiene? Sehe ich einen Sinn in meiner Arbeit oder einem privaten Projekt? Wie verwöhne ich mich? Gehe ich meiner Lust zu reisen nach? Bin ich glücklich, wie und wo ich lebe? Macht es mir Freude, mit wem und wie ich meine Zeit verbringe? Stehe ich zu mir und meinen Werten? Sorge ich gut für mich? Wie fühle ich mich im Vergleich zu letztem Jahr um diese Zeit? Unterstützen mich meine Gedanken, bringen sie mich nach vorn oder ziehen sie mich runter? Meditiere ich regelmäßig? An was glaube ich? Was stützt mich?
Wahrscheinlich stolperst du hier schon über ein paar Dinge, die du im nächsten Jahr gern ändern würdest. Das führt uns direkt zu Frage drei.
FRAGE 3: WELCHE FEHLER HABE ICH GEMACHT, AUS DENEN ICH LERNEN KANN?
Fehler sind so großartige Lehrmeister, sie wollen gehört und gesehen werden! Schau genau hin: Welche Erkenntnisse hast du aus den Fehlern gewonnen, die dich weiter bringen, und die du in Zukunft unbedingt berücksichtigen solltest?
Es geht nicht darum, perfekt zu sein. Es geht nur darum, Fehler nicht zu oft zu wiederholen und die Lektionen zu lernen, die uns begegnen. Es ist so wichtig, über deine Fehler zu sprechen und ihnen Raum zu geben – ohne dich zu beklagen. Es geht darum, gute Lösungen zu finden.
Vor allem fällt es uns in einem solchen Jahresrückblick mit etwas zeitlicher Distanz viel einfacher, die Lektion zu erkennen und uns Fehler einzugestehen.
Damit du deine Altlasten nicht mit ins neue Jahr nimmst, ist die vierte und letzte Frage sehr wichtig:
FRAGE 4: WAS BIN ICH BEREIT LOSZULASSEN?
Gerümpel: Karen Kingston beschreibt in ihrem Buch Feng Shui gegen das Gerümpel des Alltags, wie sie Gerümpel definiert:
„Nach meinem Verständnis gibt es verschiedene Kategorien von Gerümpel: Dinge, die man nicht gebraucht oder nicht liebt. Dinge, die unordentlich und schlecht organisiert sind. Zu viele Dinge auf zu engem Raum. Alles, was nicht zu Ende gebracht wurde.“
Diese Dinge verstopfen unseren Leben und stauen Energie. Dazu gehören aber nicht nur zu viele löchrige T-Shirts und überflüssige Deko-Artikel, sondern auch besagte unerledigte Aufgaben. Ja, das ist echt fies, ich weiß.
Also kommt das natürlich auch in unseren Jahresrückblick:
Alles, was nicht zu Ende gebracht wurde: Was sind die Dinge, die du schon seit Wochen, Monaten oder Jahren erledigen willst, aber einfach nie machst? Was wartet noch auf die Beendigung? Führe diese Projekte noch in diesem Jahr zu Ende.
Jetzt ist die Zeit, dir einen Plan zu machen und die ersten Schritte zu gehen, damit du sie vorantreibst. Oder: Lass sie los! Sie hängen eh nur wie ein Damoklesschwert über deinem Haupt und ziehen dir Energie. Wenn du ehrlich zu dir selbst bist, wirst du vielleicht erkennen, dass du sie wahrscheinlich eh nie umsetzen würdest.
Alte Emotionen, die du nicht mehr brauchst: Welchen Unmut, welche Ärgernisse, welche Wut, welche Verletzungen schleppst du mit dir rum und könntest du loslassen? Welche Schuld oder Schamgefühle und Peinlichkeiten plagen dich? Wo schwelen Konflikte, die du ansprechen und klären solltest?
Zeit für eine emotionale Detox! Welche Überzeugungen stehen dahinter, die du dir vorgaukelst, die dir aber einfach nicht weiterhelfen? Vielleicht glaubst du, dass du zu alt, zu jung, zu langsam, zu wenig erfolgreich bist? Welche Glaubenssätze schwingen sich dir in den Weg?
Eine besonders schöne Frage ist: Wer könntest du sein, wenn du dich von diesen schwächenden Geschichten verabschieden würdest?
Lass sie los! Denn erst, wenn du loslässt, bemerkst du, was dich wirklich zurückgehalten hat.
Ich wünsche dir ganz viel Spaß mit deinem Jahresrückblick und bin sehr gespannt auf deine Erkenntnisse. Schreib mir gern!