Bist du Amateur oder Profi? (Update: Strategie #3)

Eine wichtige Frage, ob du selbständig bist oder dich angestellt beruflich verändern möchtest: Bist du Amateur oder Profi? Ich erkläre dir auch gleich, warum.

Einer meiner Lieblingskünstler ist der Illustrator Christoph Niemann. Seine Arbeiten kommen so leichtfüßig daher, dass es glaubhaft erscheint, er würde den ganzen Tag fröhlich pfeifend im Café sitzen, Leute beobachten und einfach so vor sich hin zeichnen, malen oder animieren, was ihm gerade in den Kopf kommt – und es damit immer mal wieder auf den Titel des New Yorker schaffen.

Brooklyn Bridge - Christoph Niemann

Brooklyn Bridge: Christoph Niemann

Amateure denken das. Die Profis erkennen: Das sind die Arbeiten eines Profis, erschaffen mit der Attitüde eines Profis: Da steckt harte Arbeit drin. Den so vermeintlich leichtfüssigen kreativen Prozess illustriert Christoph Niemann übrigens so:

Creative Process – Christoph Niemann

Illustration: Christoph Niemann

Und du? Bist du Amateur oder Profi?

Nehmen wir mal an, du möchtest dich beruflich verändern, dir einen sinnvolleren Job suchen oder dich mit deiner Business-Idee selbständig machen.

Du möchtest körperlich fitter werden.

Oder du möchtest schon seit Ewigkeiten mit dem Meditieren beginnen, was alle sagen, wie super das ist.

Wie ernst nimmst du dich und deine Ambitionen?

Redest du viel darüber, machst aber nix? Probierst du etwas Neues einmal aus und lässt es schnell wieder sein?

Kaufst du dir ein Ratgeberbuch nach dem anderen, setzt aber nie um, was sie dir raten?

Ein Amateur sitzt rum, denkt nach und redet, was sich alles verändern muss.

Ein Profi denkt nach, geht los und macht das, was zu tun ist. Denn sie weiß: Dein Wissen und deine Fähigkeiten werden erst dann interessant und sinnvoll, wenn du sie auch anwendest.

„Knowledge without application is meaningless.“ Thomas Edison

Der Unterschied zwischen Amateur oder Profi wird übrigens phänomenal großartig in dem Buch The War Of Art von Steven Pressfield beschrieben, in dem er im ersten Teil auch ausführlich auf die Verführungen von Widerständen eingeht (meine Sichtweise auf diese Ängste vor Veränderung liest du in dem Artikel zu Strategie #2). Als Profi hast du den wahrscheinlich schon gelesen. 🙂

Ich beziehe mich jetzt übrigens der Einfachheit halber immer auf den Begriff der „Arbeit“, der ganz einfach durch das ersetzt werden kann, was du anstrebst.

Und im Sinne von Sascha Lobo und seinem Ausspruch/ Buch/ Generationsleitfaden Wir nennen es Arbeit ist dieser Begriff heutzutage ja schon sehr dehnbar. Arbeit ist in diesem Fall, was für dich persönlich wichtig und zielführend ist. Und diese Arbeit darf durchaus Spaß machen!

Frei nach Pressfield hat ein Amateur unter anderem folgende Eigenschaften:

– Ein Amateur spielt nur herum, er meint es nicht ernst.

– Ein Amateur sieht seine Berufung nicht als Beruf.

– Ein Amateur beschäftigt sich nicht jeden Tag mit seiner Arbeit.

– Ein Amateur beschäftigt sich nicht jeden Tag mit seiner Arbeit, komme, was wolle.

– Ein Amateur ist nicht über einen längeren Zeitraum verbindlich.

– Ein Amateur verdient mit seiner Arbeit kein Geld.

– Ein Amateur über-identifiziert sich mit seiner Arbeit (was dazu führt, dass ein Amateur sich dabei so gelähmt fühlt, dass er/sie vor lauter Angst gar nicht erst beginnt).

– Ein Amateur hat keinen Sinn für Humor, wenn es um Niederlagen geht.

 

Profis dagegen lassen sich frei nach Pressfield von folgenden Prinzipien leiten:

– Wir nehmen unsere Arbeit ernst.

– Wir sehen unsere Berufung als Beruf.

– Wir beschäftigen uns jeden Tag mit unserer Arbeit.

– Wir beschäftigen uns jeden Tag mit unserer Arbeit, komme, was wolle.

– Wir sind über einen langen Zeitraum verbindlich.

– Wir verdienen Geld mit unserer Arbeit.

– Wir über-identifizieren uns nicht mit unserer Arbeit; wir s i n d nicht unsere Job-Beschreibung.

– Wir haben Sinn für Humor über unsere Arbeit und unsere Niederlagen.

– Wir erhalten Lob oder Tadel über unsere Arbeit – nicht nur von Freunden und der Familie – und nehmen Feedback beider Art gelassen.

Wie die meisten Dinge, die sehr wahr sind, klingt das ja alles recht simpel. Und wie du schlauer Fuchs es vielleicht schon erahnen kannst: Die täglichen Gewohnheiten sind der game changer.

Nicht das, was du ab und zu machst, sondern das, was du regelmäßig tust, macht dich zu einem Profi.

Ich würde mal sagen: Jetzt ist eine gute Zeit, dein Coaching-Notizbuch heraus zu kramen. Ich hätte da zwei Fragen für dich. Schreib dir die Antworten auf, am besten handschriftlich.

1. Welche drei Gewohnheiten eines Amateurs halten dich derzeit davon ab, das zu erreichen, was du erreichen willst?

 

2. Welche negativen Konsequenzen haben diese drei Gewohnheiten bereits nach sich gezogen oder werden sich in Zukunft zeigen, wenn du dein Verhalten nicht änderst?

 

Und? Bist du überrascht? Geschockt? Enttäuscht?

Der wunderbare Trick ist: Du kannst dich JETZT, heute, ab sofort wie ein Profi verhalten – auch wenn dabei du (noch) nicht alle Prinzipien erfüllst, die Pressfield vorschlägt.

Wichtig ist vor allem, dass du dich von deinem amateurhaften Verhalten verabschiedest und aufhörst, jeden Menge Entschuldigungen parat zu haben – nur leider keine Ergebnisse.

Etabliere gesunde und unterstützende Gewohnheiten, wie zum Beispiel eine Morgenroutine, die dich jeden Tag in die richtige Stimmung bringt und dich dabei unterstützt, dich so oft wie möglich wie ein Profi zu verhalten.

Du wirst sehen: Je mehr Profi du das Verhalten eines Profis an den Tag legst, desto schneller wirst du deine Ziele erreichen. Also, das will ich jetzt natürlich auch wissen:

Welche 3 neuen Profi-Gewohnheiten wirst du zukünftig gegen deine 3 Amateur-Gewohnheiten eintauschen?

Schreib es dir auf.
Wie sonst gilt auch hier immer: Das musst du nicht allein schaffen! Nicht jeder ist so übermäßig intrinsisch, also aus sich selbst heraus, motiviert wie Will Smith – und das muss auch gar nicht sein!
Will Smith - Work Ethic
Meinst du, ich würde so oft morgens schwimmen gehen, wenn ich nicht wüsste, dass da jemand im Schwimmbad auf mich wartet? Nö, ganz sicher nicht. Da wartet mein Erfolgsteam auf mich, und das will ich nicht enttäuschen.
Leg dir ein passendes Erfolgsteam zu: Wer verpasst dir am besten einen Tritt in den Hintern? Bei wem traust du dich nicht abzusagen, wenn du dich zu etwas verpflichtet hast, bei dem du dich am liebsten drücken würdest?
Such dir ein Erfolgsteam zusammen, dass im besten Fall in den Bereichen, in denen du wachsen willst, entschlossener ist als du selbst – und umgekehrt. Lass dich motivieren und mitziehen (und motiviere selbst).

Zu welcher Profi-Gewohnheit kannst du dich jetzt sofort verpflichten?

Schreib sie auf und teile sie am besten mit jemandem, der zukünftig zu deinem Erfolgsteam gehören wird. Und teile sie in einem Kommentar,

Was brauchst du, um erfolgreich zu sein – und wer kann dir dabei helfen? Ich stehe natürlich auch gern mit einem Coaching zur Stelle und unterstütze dich.

„How you do ONE thing is how you do EVERYTHING.“
Marie Forleo

 

Eine letzte, sehr wichtige Frage hab ich noch für dich, die ich auch von Marie Forleo gelernt habe:

Wie würdest du dich verhalten, wenn du die Weltbeste in dem wärst, was du tust?

Hier schlagen wir einen Bogen zu Strategie Nummer #1, der Vision. Male dir die Antworten auf diese Frage in allen Einzelheiten aus und füge sie deiner Vision hinzu.

Ich sage dir, das gibt dir eine neue Struktur, in der es so viel leichter wird, dich ab sofort wirklich wie ein Profi zu verhalten. Hammer. Probiere es aus!

Überlege dir dabei:

Wie würde sich das auf dein Leben auswirken?
Zu welcher Uhrzeit stehst du auf?
Wie schläfst du – wie gut und wie lange?
Wie ernährst du dich?
Wie verhältst du dich bei der Arbeit, mit deinen Kollegen, in deinem Team? Wie oft gehst du aus?
Wie viele Stunden pro Tag/pro Woche arbeitest du?
Wie würdest du deine Zeit arbeitend verbringen?
Wie gestaltest du deine Freizeit?
Wie kleidest du dich?
Wie viel freie Zeit würdest du dir nehmen?
Worauf würdest du deine Prioritäten jeden Tag, jede Woche legen? Woran würdest du arbeiten?
Was würdest du erschaffen?
Wie sehr würdest du dich zur jetzigen Situation verändern?

„BEHAVE your way to success“
Dr. Phil

Wäre deiner Meinung nach nicht auch JETZT die beste Zeit, um damit zu beginnen, dich wie ein Profi zu verhalten? 🙂

Danielle LaPorte hat vor ein paar Jahren dieses Manifesto veröffentlicht.

A Credo for Making it Happen

In all seiner Einfachheit war es für mich mein persönlicher Wendepunkt. Wenn ich mal mitten in der Woche zu arbeitsfähiger Zeit das Gefühl hatte, jetzt wäre der perfekte Augenblick für meine Lieblingsserie, dann hauchte mir Danielle im Geiste ins Ohr: Do what you say you are going to do. Und ich setze mich an meinen Schreibtisch und machte das, was ich mir selbst und anderen versprochen hatte.

Machst du wirklich das, was du dir versprochen hast?

Also: Wie ernst nimmst du deinen Job – auch wenn du ihn gerade nicht ausstehen kannst – oder dein Unternehmen? Welche Art von Unterstützung würdest du akzeptieren? Wen würdest du kennenlernen, um dazuzulernen? Wie würdest du mit deinem Netzwerk umgehen? Welche Utensilien und welches (technische) Equipment würdest du nutzen? Mit wem würdest du deine Zeit verbringen? Wie würdest du für dich sorgen? Frag dich nochmal:

Wie würdest du dich anders verhalten, wenn du der Weltbeste – ein richtiger Profi – in deinem Bereich wärst?

Soweit ich weiß gibt es nur dieses eine Leben, das wir auf dieser Erde leben dürfen (vielleicht auch mehr, aber hey, ich bin mir nicht sicher).

Nutz deine Zeit für das, wofür du deiner Meinung nach hier bist. Worin du am allerbesten bist. Wobei dir dein Herz aufgeht. Was dir am meisten Spaß macht. Wo deine Leidenschaft steckt.

Entscheid dich: Sei Amateur oder Profi.

Du bist einzigartig.

Lass es die Welt wissen.

Du bist großartig. Jetzt ist die Zeit, ein Profi zu werden.

Lass den Amateur hinter dir. Los geht’s!

Nun bist du an der Reihe:

Welche EINE Top-Profi-Gewohnheit wirst du dir ab sofort aneignen?

Sag es mir in einem Kommentar und und zeige mir und allen Lesern, dass du es ernst meinst!

 

 

[Erstmalig veröffentlicht am 24. August 2016; aktualisierte Version vom 14. Juni 2017]

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